Das sich entwickelnde ENROPE-Kompetenzmodell definiert Kompetenzen, die Nachwuchswissenschaftler*innen im Bereich Mehrsprachigkeit benötigen, um den Anforderungen und Herausforderungen von zunehmend mehrsprachigen und mehrkulturellen Forschungs- und Bildungskontexten gerecht zu werden. Es baut auf einem von Legutke & Schart (2016) entwickelten Modell auf, das die professionelle Kompetenz von Sprachlehrkräften anhand von folgenden vier Kategorien definiert: Sprache & Kultur; Forschen, lehren & lernen; Kooperation & Entwicklung; Identität und Rolle (vgl. Legutke/Schart 2016: 18), und überträgt diese Kategorien auf das Feld der Forschung. Anstelle ihres Begriffs der professionellen Kompetenz verwenden wir den Terminus agency, um den Fokus auf den/die einzelne*n Nachwuchsforscher*in zu richten und seine/ihre Aktivitäten in einen größeren sozialen Kontext zu stellen. Da wir uns auf mehrsprachige Forschungskontexte konzentrieren, haben wir den Begriff Kultur erweitert und den Begriff Forschen hinzugefügt. Außerdem haben wir das Researcher Development Framework (vgl. Vitae 2010) verwendet, um die Kompetenzen von Forschenden im Bereich der Mehrsprachigkeit spezifischer zu definieren. Während der innere Kreis unseres Modells Parameter benennt, die sich auf den Forschenden selbst beziehen, fokussieren die äußeren Kategorien die Forschung in einem internationalen Netzwerk zur Mehrsprachigkeit (wie sie z.B. im spezifischen Rahmen von ENROPE durchgeführt wird). Alle Kategorien interagieren miteinander und hängen miteinander zusammen.
Danksagung:
Wir danken M. Legutke und M. Schart für die Erlaubnis, ihr Modell zu verwenden, und der Vitae Group für die Genehmigung, von ihrem Researcher Development Framework Gebrauch zu machen.
Literatur:
Legutke, M., & Schart, M. (2016). Fremdsprachliche Lehrerbildungsforschung: Bilanz und Perspektiven. In M. K. Legutke & M. Schart (Eds.), Fremdsprachendidaktische Professionsforschung: Brennpunkt Lehrerbildung (pp. 9–46). Tübingen: Narr Francke Attempto.
Vitae, Careers Research and Advisory Center (2010): Researcher Development Framework. www.vitae.ac.uk/rdf.